„Ich glaube, es ist wichtig für einen Designer zu verstehen, was ihm wirklich Freude bereitet und warum. Sobald man das herausgefunden hat, beginnen sich die eigenen Prinzipien – und schließlich auch der eigene Stil – herauszubilden.“
Introducing
Max Voytenko x TAMO
Wann war der Moment, in dem Sie gedacht und gefühlt haben, dass Design das ist, was Sie Ihr ganzes Leben lang tun möchten? Welche Momente und Interessen aus Ihrer Kindheit haben Ihre Entscheidungen beeinflusst?
Als Kind war ich fasziniert von Erfindern und ihren seltsamen, manchmal lustigen, aber immer faszinierenden Kreationen. Die Vorstellung, dass man aus dem Nichts etwas erschaffen kann – nur aus einem Gedanken im Kopf – hat mich sehr geprägt.
Meine Karriere begann ich als Architekt, später wechselte ich in die Innenarchitektur. Etwa 2012 begann ich, Objekte – Möbel, Dekor – als Hobby zu entwerfen, etwas nur für mich, „für das Regal“. Mit der Zeit erkannte ich jedoch, dass ich mich vollständig dem Produktdesign verschrieben hatte und dass es nicht länger nur ein Nebenaspekt war. Es wurde zu meinem Hauptfokus.
Was ist Ihnen in Ihrem Arbeitsablauf besonders wichtig? Welche täglichen Routinen oder Rituale unterstützen Sie im kreativen Prozess? Wie passt Ihr Lebensstil zu Ihrer Arbeit?
In meinem kreativen Prozess spielen drei Elemente eine zentrale Rolle: visuelle Recherche, das Beobachten der Welt und ständige Ideenentwicklung. Ich beobachte, analysiere, zerlege Dinge – manchmal bis ins kleinste alltägliche Detail. Strikte Rituale habe ich keine, nur die Gewohnheit, ständig nach Bedeutung und Inspiration in meiner Umgebung zu suchen.
Ich habe Freude daran herauszufinden, wie Dinge funktionieren – von mechanischen Systemen bis hin zu menschlichen Interaktionen. Mein Lebensstil ist nicht so minimalistisch wie die Objekte, die ich gestalte. Aber ich arbeite daran – bringe nach und nach Ordnung nicht nur in meine Arbeit, sondern auch in den Raum um mich herum.
Was machen Sie gern, wenn Sie nicht arbeiten?
Ich habe Freude daran, Dinge mit meinen Händen zu schaffen. Ich restauriere Vintage-Objekte, schnitze Holzlöffel und -schachteln und experimentiere manchmal einfach mit Materialien. Außerdem liebe ich Wanderungen in den Bergen – sie sind für mich eine Möglichkeit, abzuschalten und neue Energie zu tanken. In letzter Zeit habe ich immer weniger Freizeit. Vielleicht, weil ich manche Teile meiner Arbeit nicht mehr als „Arbeit“ empfinde – so sehr bereitet sie mir Freude.
Wie wichtig ist Ihnen der Ort, an dem Sie leben? Was sind Ihre Lieblingsaspekte der Stadt? Was gibt Ihnen das Gefühl von Zuhause?
Das ist eine knifflige Frage. Natürlich beeinflusst mich der Ort, an dem ich lebe – aber es ist schwer, diesen Einfluss genau zu messen. Ich liebe Kiew, besonders abends, wenn ich mit meiner Frau durch die ruhigen Straßen spazieren und einfach durchatmen kann. Für mich bedeutet Zuhause nicht die Wände eines Hauses. Es ist ein Gefühl – die Menschen und Dinge, bei denen ich mich wohlfühle. Überall dort, wo ich meine Liebsten und vertraute Dinge habe, die mir wichtig sind – dort ist mein Zuhause.
Was sind Ihre Lieblingsmaterialien, mit denen Sie arbeiten? Welches Material bietet Ihnen die meisten Möglichkeiten? Wenn Sie nur ein Material für Ihr ganzes Leben wählen könnten, welches wäre es?
Ich arbeite sehr gerne mit Holz. Metalle und Textilien etwas weniger. Kunststoffe noch weniger. Wenn ich nur ein Material für mein ganzes Leben wählen müsste, wäre es ohne Zweifel Holz. Es ist warm, natürlich und vielseitig. Ich denke, Holz ist das intuitivste Material für den Menschen — es schafft Vertrauen, beruhigt und vermittelt ein Gefühl der Verbindung zu etwas Reellem.
Könnten Sie erklären, welche Verbindung zwischen TAMO und Ihren Arbeiten besteht?
I’ve been following TAMO for a while — their approach really resonates with me. To me, TAMO’s design is warm, subtly sculptural minimalism. Their objects make you want not just to use them, but to look at them, explore them, touch them. I appreciate that they create things with character — but without unnecessary noise. That kind of quiet confidence in design is something I also try to express in my own work.